Pro 7 machte sich am letzten Samstag des Julis auf eine dem Titel nach
hoch spannende Suche: In einer 130 Minuten langen Doku, die den Namen
"Unter fremden Decken" trug, wollten die Moderatoren Paula Lambert, die
sonst bei den Öffentlich-Rechtlichen über Sex plaudert, und Thilo
Mischke den besten Sex der Welt finden. Und ließen dabei nach Meinung
der Kritiker kein Klischee aus.
Die Länderauswahl sollte Fantasien wecken
Der erste Kritikpunkte von zum Beispiel dem "Spiegel" setzte bei der
Länderauswahl an. Auf dem Programm standen Schweden, Frankreich, Kenia,
Japan und Brasilien. Dabei ging es dem Privatsender tatsächlich nur
darum, mit den bekannten Vorurteilen zu spielen: In Schweden suchte der
männliche Host nach den "heißen, blonden Schwedinnen" (und fand ein
biederes Durchschnittspaar), in Frankreich wollte sich Lambert von dem
Charme der dort lebenden Männer um den Finger wickeln lassen und in
Kenia sollte ein sehr gut bestückter dunkelhäutiger Mann mit seiner
Potenz prallen, was dieser nur zu gerne tat.
Japan wird zum Offenbarungseid
Der Besuch in Japan wurde ungeplant zum Höhepunkt der "Sex-Doku", denn
er war der Offenbarungseid des Konzepts: Die Moderatoren suchten
Menschen, die Mangas lieben, sich gerne Fesseln lassen und auch
ansonsten all den perversen Spielarten aufgeschlossen gegenüberstehen,
die man hierzulande mit dem Land der aufgehenden Sonne verbinden könnte.
Erhalten haben sie stattdessen die Erkenntnis, das 25 Prozent der
japanischen Paare nur einmal pro Jahr miteinander schlafen und deshalb
wohl nicht den besten Sex der Welt haben.