Feministin Alice Schwarzer nannte seine Fotos "sexistisch und faschistisch" und zu Lebzeiten war er wegen seiner Freizügigkeit einer der umstrittensten Fotografen überhaupt. Helmut Newton - Starfotograf mit dem besonderen Händchen für starke Frauen und ein Miterfinder der Devise "Sex sells".
Die Vorwürfe von feministischer Seite bezeichnete Newton seinerzeit als "Bullshit". Newton, der unter anderem für "Playboy" und "Vogue" fotografierte, sagte dem KulturSpiegel 1998: "Ich will niemandem weh tun oder ihn schockieren. Ich bin ein fröhlicher Mensch". Trotzdem fühlten sich besonders Sex-Muffel des öfteren angegriffen.
So wird Newton mitverantwortlich dafür gemacht, dass Modewerbung immer mehr Sex enthält. Doch Newton sah auch diesen Vorwurf schon 1973 in der französischen "Nova" mit Humor: "Als Modemacher anfingen (..) die Mode zu sexualisieren, da sahen plötzlich die Nutten auf der Rue St. Denis aus wie echte Ladys und die echten Ladys, die sich Yves Saint Laurent leisten konnten, wie Nutten. Wunderbare Zeiten."
Im „Museum für Moderne Kunst“ in Bremen sind ab sofort bis zum 31. Dezember unter dem Titel "Helmut Newton - Fotografien" rund 70 Schwarzweißfotos des Fotografen, der mit seinen "Big Nudes" zu Weltruhm kam, zu sehen.