Immer bei großen Fußballturnieren taucht die Frage auf: Schadet Sex vor dem Spiel?
Die deutsche Trainergilde war bis in die 1990er Jahre davon überzeugt.
Streng war´s in deutschen Mannschaftsquartieren. Hat es sich gelohnt?
1974 sollen unsere Endspielgegner, die Niederländer, sich nicht nur
recht locker durch die Spiele, sondern auch durch die Betten gefummelt
haben. Der finale sportliche Orgasmus blieb den Oranjes versagt. 2:1 für
deutsche Enthaltsamkeit?
Das wollten die Deutschen so nicht stehen lassen. Später wurde über
Beckenbauer, Maier, Müller und Co. verbreitet, sie hätten zum Schnaxeln
heimlich das Mannschaftsquartier verlassen. Nur Legenden? Man wird es
wohl nie erfahren.
Dann wurden auch die Deutschen offiziell lockerer: Nach dem Supersieg
gegen England bei der WM 2010 durften die deutschen Kicker drei Tage
ihren erotischen Neigungen nachgehen. Danach zerlegten sie die
Argentinier.
Und die Wissenschaft? Dr. Sommer, Sportmediziner der Universitätsklinik
Hamburg, meint, dass Sex vier bis sechs Stunden vor dem Spiel nicht
schade. Man könnte sogar eher postulieren, ein Sexverbot über Tage senke
die Konzentrationsfähigkeit. Die meisten befragten Sportler sehen das
ähnlich.
Was denn mit dem Sex der deutschen Kicker bei der WM 2010 vor dem
Halbfinale gegen die Spanier los war, sollte so aber nicht gefragt
werden. Letztlich wird ein Fußballspiel dann wohl doch noch auf dem
Platz und nicht vorher im Bett entschieden. Oder?