Der Begriff Priapismus ist abgeleitet vom griechischen Wort priapismós "Erektion" und beschreibt eine schmerzhafte Dauererektion des Penis, die länger als zwei Stunden anhält und unbehandelt zur Impotenz führen kann.
Es gibt zwei Arten des Priapismus. Die erste Form ist der Low-Flow-Typ. Der Low-Flow-Typ ist für ca. 90% der Fälle verantwortlich. Bei dieser Art des Priapismus führt der verlangsamte Abfluss des venösen Blutes aus den Schwellkörpern des Penis zur längeren Erektion. Die zweite Variante ist der High-Flow-Typ. Bei dieser Art kommt es zu erhöhten Zufuhr von arteriellem Blut. Der Low-Flow-Typ ist die erheblich gefährlichere Variante, da es hierbei zu einer Unterversorgung der Muskeln mit Sauerstoff kommen kann. Ist die Dauer der Unterversorgung zu lange, werden die Muskeln dauerhaft geschädigt.
Bei mehr als die Hälfte aller Fälle von Priapismus lässt sich keine Ursache feststellen, deshalb bezeichnet man sie als primären Priapismus. Die sekundäre Form der Dauererektion kann viele mögliche Ursachen haben, zum Beispiel Bluterkrankungen, Psychopharmaka, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Gerinnungsstörungen, bösartige Tumore, Thrombosen, Stoffwechselerkrankungen oder den Biss einer Wanderspinne.
Beim Priapismus liegt immer ein Notfall vor, bei dem eine schnelle Behandlung nach einem Stufenplan erfolgen muss. Als Erstes wird versucht so viel Blut wie möglich aus dem Schwellkörper ablaufen zu lassen. Dies kann unter anderem mit körperlicher Bewegung erreicht werden. Wenn dies zu keinem Erfolg führt werden alpha-adrenerge Substanzen, wie zum Beispiel Etilefrin, in den Schwellkörper gespritzt. Als letzte Möglichkeit können auch operative Eingriffe durchgeführt werden. Bei einer ärztlichen Behandlung innerhalb der ersten zwölf Stunden, kann in den meisten Fällen eine bleibende Schädigung verhindert werden.
Priapismus bedeutet auch: Dauererektion