Die Schweizer waren ja schon immer etwas anders als die Deutschen, aber dass sie in Sachen Prostitution einen ganz neuen Weg einschlagen würden, hätte wohl niemand beim großen Nachbarn vermuten können.
In der Stadt Zürich werden ab dem 26. August die sogenannten "Sexboxen" am Stadtrand eingeweiht. Diese sollen den ungeliebten Straßenstrich an anderer Stelle, u.a. der Innenstadt, verdrängen und in ordentliche Bahnen lenken. In Zürich ist alles wohl organisiert: Hier kann man praktisch vom Boden essen und der Nahverkehr ist wohl einer der besten der Welt, wovon z.B. Berliner nur träumen können. Doch in der Schweiz muss überall Ordnung herrschen: Auch der andere "Nahverkehr" soll so verbessert werden. Vorstellen kann man sich eine Sexbox wie ein Carport. Freier sollen hineinfahren und können direkt Sex mit einer Prostituierten haben. Insgesamt 11 Sexboxen sind schon aufgestellt, wovon 2 für Sex ohne Auto bereitstehen.
Mehr Sicherheit für die Damen
In der carportähnlichen Sexbox ist am Eingang auf der rechten Seite ein Poller aufgestellt, sodass der Dirne immer genügend Raum zum Aussteigen und Flüchten bleibt, sollte sich eine Gefahrensituation andeuten. Zudem ist eigens ein Sicherheitsdienst angestellt, der keine Zuhälter auf das Areal lässt und für ein Sicherheitsgefühl sorgt. Auch die Polizei hat regelmäßige Streifen angekündigt. Für die Huren sind die Sexboxen somit weitaus sicherer als dunkle Ecken in Seitenstraßen der Stadt. Eine kleine Frauenberatungsstelle und sanitäre Anlagen, in denen auch geduscht werden kann, komplettieren das Gelände.
Bis zu 30 Freier pro Nacht
Neben den Sicherheitsaspekten, die in diesem Gewerbe nicht ganz unwichtig sind, lohnt sich der von der Stadt organisierte Parkplatzsex für die Sexarbeiterinnen auch finanziell. Nach Angaben des Züricher Stadtrates können pro Nacht 20-30 Freier bedient werden. Als kleine Gegenleistung wird von den Damen nur eine Gebühr von 5 Schweizer Franken verlangt, die nach Prostitutionsgewerbeverordnung seit Neuestem erhoben wird. Das lohnt sich für alle.