Der Masochismus beschreibt die Lust eines Menschen an Schmerz und Unterwerfung. Im erotischen Spiel ist der Masochismus untrennbar mit dem Sadismus (der Lust zu quälen) verbunden. In einer typischen SM-Konstellation unterwirft sich ein passiver Partner (Bottom) dem aktiven Part (Top) und gewinnt seine sexuelle Lust nicht nur daraus, vom Top Schmerz und Beherrschung zu erfahren, sondern auch durch das Bewusstsein, dass dieser ebenfalls sexuelles Vergnügen aus seinen Handlungen zieht.
Der Begriff Masochismus wurde vom Nervenarzt Richard Freiherr von Krafft-Ebing aufgebracht. Dieser behandelte regelmäßig den Schriftsteller und Ritter Leopold von Sacher-Masoch, der in heutiger Zeit vor allem durch seinen Roman "Venus im Pelz" unvergessen ist. Sacher-Masoch berichtete in den Gesprächen mit dem Mediziner, er hungere nach Grausamkeiten durch Frauen und lebe als Sklave seiner Gattin, die ihm auch extremste Schmerzen zufügen dürfe. Freiherr von Krafft-Ebing, der sich zuvor bereits ausführlich mit dem Leben des Grafen de Sade beschäftigt hatte, setzte die beiden Bilder zum Sadomasochismus zusammen. Die Psychologie erklärt den Masochismus mit dem Wunsch des Bottoms, durch seine Leiden im Voraus für seine sexuelle Lust zu bezahlen, die er für sündig und verboten hält. Masochistisch veranlagte Frauen verspüren demnach auch den Wunsch, für die Verletzung des Gebots der "Unantastbarkeit des Weibes" mit ihren Leiden zu bezahlen.
In der BDSM-Szene wird der Masochismus auf die Lust am Schmerz reduziert. Der Wunsch nach Unterwerfung, Erniedrigung und Dienerschaft wird mit der Vokabel Devotismus beschrieben. So berichten beispielsweise professionelle Dominas, einige Gäste suchten nur den Schmerz, während andere faktisch nur devot veranlagt seien und keine besonderen masochistischen Neigungen offenbarten. Meist gehen Devotismus und Masochismus jedoch Hand in Hand.
Masochismus ist auch bekannt als Schmerzlust (häufig umgangssprachlich: Schmerzgeilheit), LEIDenschaft und verkürzt "M", wie in BDSM oder S&M.